Geschichte

Home / Geschichte
Geschichte des TuS 1865 Rheinböllen e.V.

Auszug aus „1865-1990 Chronik und Vereinsgeschichte“ von H.Petermann
Nach den in dieser Festschrift abgedruckten Originalstatuten (befindlich im Archiv der Verbandsgemeindeverwaltung Rheinböllen) wurde der Rheinböllener Turnverein am 10.Mai 1865 gegründet.

Da diese Originalstatuten erst im Jahr 1987 im Archiv der VG Rheinböllen gefunden wurden ging man bis dahin davon aus, dass das Gründungsjahr 1899 war, denn die Originalstatuten vom 08.04.1899 lagen vor. Nach Auffinden der Gründersatzung von 1865 beschloß die Jahreshauptversammlung am 18.03.1988 einstimmig dem Vereinsnamen die Jahreszahl 1865 hinzuzufügen, um die alte Turnertradition in Rheinböllen weiter zu dokumentieren. Über die Tätigkeiten des 1865 gegründeten Vereins liegen außer der Originalsatzung keine weiteren Unterlagen vor. Dass der Verein aktiv war geht aus einem Schreiben des Männergesangvereins (30.04.1891) hervor. Hier heißt es: Die Baumschule neben dem Marktplatz am Stierstall (Gem. Henkersbitz-Sauwasen – heute Gelände der Grundschule) wird als Turnplatz benutzt.


Im Jahre 1899 wurde das Vereinsleben neu aktiviert, nachdem nach den Kriegsjahren 1870/71 zahlreiche Vereinsneugründungen (Krieger- und Veteranenvereine) die Aktivitäten des Turnvereins Rheinböllen stark einschränkten.

Motor und treibende Kraft im neuen Vereinsleben war der 1.Turnwart Heinrich Wüster. Zusammen mit Robert Hofmann schaffte er es innerhalb kürzester Zeit interessierte junge Männer anzusprechen und einen regen Vereinsbetrieb aufzuzoehen. Die Mitglieder setzten sich aus allen Berufsschichten des Ortes zusammen und die Mitgliederzahl stieg stetig.

Dringesdstes Problem des Vereins war die Beschaffung von Übungsräumen um nicht von Wetterkapriolen abhängig zu sein. Erste Turnstunden fanden in den Sälen der Gastwirtschaften „Zum Meuen Bau“, „Zur Post“ und „Zur Deutschen Eiche“ statt.

1911 bis 1912 wurde die Vereinsturnhalle erbaut, wodurch der Verein einen ungeahnten Aufschwung, der auch nach dem 1.Weltkrieg anhielt. Nach dem Um- und Eweiterungsbau 1931 galt die Turnhalle als eine der schonsten im ganzen Hunsrück. Leider brannte sie am 25. 01 1940 nach einer KdF-Veranstaltung (KdF= Kraft durch Freude – eine Einrichtung im NS-Reich für Freizeit und Erholung) bis auf die Umfassungsmauern nieder.

Bedingt durch die Kriegsereignisse war an einen Wiederaufbau nicht mehr zu denken. Im Jahr 1946 ließen alte Mitglieder den Verein als Sportverein (die Bezeichnungen Turnen und Turnverein waren durch die Besatzungsmächte verboten) wieder aufleben, im Jahre 1949 konnte die Turnhalle wiederaufgebaut und zur Kirmes in Rheinböllen im Juni eingeweiht werden.

Im TuS Rheinböllen wurden und werden folgende Sportarten betrieben:
* Turnen incl. der Trendsportarten Rhytmische Sportgymnastik, Tanzgruppe „Teenies“
* Tischtennis
* Fussball
* Judo (1985 – 2008)
* Lauftreff und Nordic Walking
* „Die Pichelsteiner“ boten lange Zeit ein interessantes akrobatisches Turnprogramm
* Leichtathletik (von 1920 – 1984, 2008 bis heute)
* Laienspielgruppe (studio 61) – heute als eigenständige Theatergruppe
* Tanzen (2008 bis 2014)
* HapKiDo (seit 2015)
* Volleyball (seit 2016)

Heute zählt der Verein mit seinen 742 Mitgliedern zu den größten Sportvereinen im Hunsrück.
Im Zuge der Erbauung des Kulturhauses in Rheinböllen (KIR) verkaufte der Verein seine Vereinssporthalle und das zugehörige Grundstück. Dafür wurden im KIR Gasträume angemietet, worin der „Löwentreff“ als Vereinslokal eingerichtet wurde.